Inhaltsbereich
Lothar-Meyer-Gymnasium
Das Gymnasium, das 1975 nach Lothar Meyer benannt wurde, erinnert damit an den berühmten Vareler Wissenschaftler Lothar Meyer, der zu den Mitbegründern des Periodensystems der Elemente gehört. Vor dem Schulgebäude ist zu Ehren des 1895 verstorbenen Professors 1995 ein Denkmal errichtet worden. Die drei Statuen zeigen Lothar Meyer, den Russen Dmitri Iwanowitsch Mendelejew und den Italiener Stanislao Cannizzaro. Die drei Wissenschaftler nahmen 1860 am ersten großen Chemikertreffen in Karlsruhe teil. Dort wurde versucht, wichtige Grundbegriffe der Chemie wie Atom, Molekül, Atomgewicht und Molekulargewicht in Anlehnung an Vorschläge von Cannizzaro festzulegen.
Der Chemiker und Professor Dr. Julius Lothar Meyer wurde am 19.08.1830 in Varel geboren. Ab 1851 studierte er zunächst in Zürich, später in Würzburg Medizin, wo er auch zum ersten Mal promovierte. 1856 begann er in Königsberg mit dem Studium der Physik und widmete sich zugleich der Chemie. Als Lehrer und Forscher arbeitete er in Karlsruhe, danach in Tübingen. Berühmt wurde Meyer durch die Konzeption eines Periodensystems der Elemente, die er erstmals 1864 in seinem Werk "Moderne Theorien der Chemie" veröffentlichte. Der russische Chemiker Dmitri Mendelejew kam fast zeitgleich, unabhängig von Meyer, zu ähnlichen Ergebnissen. 1882 bekamen beide Forscher für ihre Verdienste gemeinsam die Davy-Medaille der englischen Royal Society verliehen.
Sowohl als Besucher als auch als Bewohner der Stadt Varel muss man sich bewusst machen, dass ein Sohn der Stadt, Lothar Meyer, zusammen mit zwei weiteren Wissenschaftlern eine Entdeckung von unschätzbarem Wert gemacht hatte. Deshalb erinnert das Denkmal vor der Schule an die fortschrittlichen Wissenschaftler in einem geometrischen Tetraeder, der u.a. die Verbindung zu der Stadt Karlsruhe (dargestellt durch die mittig angeordnete Bronzeplatte) symbolisiert, in der die drei Männer zusammentrafen.