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Sporkhorst-Villa
Das Gebäude befindet sich auf einem Eckgrundstück am Übergang der Windallee zum Waldeingang. Das Haus wurde für einen der Mitbegründer und Direktor der Hansa-Automobilwerke in Varel 1907/08 gebaut. Es zeichnet sich durch den Übergang von linear-bewegten Formen des Jugendstils zu neuen, weniger mit Schmuck versehenen, sachlichen Architekturformen aus. Das Gebäude ist ein wichtiges Beispiel für den Gestaltungswandel der Architektur in Varel. Außerdem zeigt es, aus lokal geschichtlicher Sicht, die Verbindung von industrieller Entwicklung und den damit einhergehenden Bau von Wohnhäusern durch Eliten der Wirtschaft.
Dr. Ing. e. h. August Sporkhorst, der Erbauer dieser 1907/08 errichteten Villa, in der sich verschiedene Stilrichtungen vereinigen, war Mitinhaber der früheren Textilfabrik Tameling & Stöve. 1905 war Sporkhorst zusammen mit Dr. Robert Allmers und Franz Koppen Gründer der Hansa-Automobilfabrik (1905 bis 1929), die in Handarbeit in einem Vierteljahrhundert mehr als 10.000 höchsten Ansprüchen genügende Hansa-Wagen herstellten. Als Direktor, Gesellschafter und technischer Leiter der Hansa-Automobilfabrik nahm er maßgeblich Einfluss auf die technische Entwicklung. Viele Patente der "Hansa" wurden weltweit von Automobilherstellern übernommen.