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Frieslandkaserne
Vorgeschichte:
Die Geschichte von Varel als Garnisonsstadt beginnt am 11. März 1808 mit der Stationierung von holländischen Soldaten. In der Nachfolge wurden dann die unterschiedlichsten Truppenteile in der Stadt einquartiert. Lange später, im Jahr 1942, wurde die in Varel gebaute Marine-Kaserne durch die 12. Schiffsstammabteilung der Wehrmacht bezogen. Zum Ende des Krieges rückten am 06. Mai 1945 kanadische Truppen in Varel ein. Die Kaserne erhielt den Namen „Caledonia Barracks“. Von Juni bis November 1946 war hier eine englische Pioniereinheit mit dem Auftrag zur Sprengung der militärischen Anlagen von Friedrichsfeld untergebracht. Am 25.04.1947 übernahmen dänische Truppenteile die Kaserne. Am 10.06.1948 wurden die Gebäude an die Flüchtlingsadministration als neuem Nutzer übergeben.
Kurze Chronologie der Friesland-Kaserne in der Nutzung durch die deutsche Bundeswehr:
04.03.1961 | Stationierung des motorisierten Panzergrenadierbataillons 311 (PzGrenBtl 311) in Varel in Verbindung mit dem Standortübungsplatz und Mobilmachungsstützpunkt Friedrichsfeld sowie dem ehemaligen Hansa-Gebäude an der Neumühlenstraße. |
16.02.1962 | Hilfeleistung bei der Sturmflutkatastrophe |
Mai 1963 | Ausrüstung mit gepanzerten Mannschaftstransportwagen M 113 |
1972 | Umrüstung auf den modernen Schützenpanzer Marder |
Winter 1979 | Die Bundeswehr in Varel hilft bei der Schneekatastrophe im Landkreis Friesland |
01.10.1981 | Umbenennung Panzergrenadierbataillon 311 in Panzergrenadierbataillon 313 |
01.01.1993 | Auflösung PzGrenBtl, Aufstellung Fallschirmjägerbataillon 313 am Standort Varel |
30.06.1995 | Patenschaft mit dem 3. Fallschirmjägerbataillon aus Tielen in Belgien |
1997 | Einsatz in Bosnien / Feldlager Rajlovac |
1999 | Einsatz im Kosovo / Prizren |
2002 | Einsatz in Afghanistan / Kabul und in Dschibuti / Ostafrika |
06.04.2003 | Einsatz in Afghanistan / Kunduz |
31.12.2006 | Abzug Fallschirmjägerbataillon 313 und Beendigung der militärischen Nutzung |
31.03.2007 | Symbolische Schlüsselübergabe an Bürgermeister Gerd-Christian Wagner. Nach fast 200 Jahre endet die Geschichte von Varel als Garnisonsstadt. |
Zusätzlich zu den Panzergrenadieren und Fallschirmjägern waren zu unterschiedlichen Zeiten die 2. Kompanie des Krankentransportbataillons 130, die Luftlandesanitätskompanie 270, die Reserve-lazarettgruppe 7206, eine Zahnarztgruppe, verschiedene Instandsetzungsausbildungskompanien und die 7. Kompanie des Instandsetzungsbataillons 11 (später 6./InstBtl 3) in Varel stationiert. Nicht zu vergessen die Militärseelsorge, die zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeswehr-verwaltung und mit dabei die zivile Standortverwaltung (später Dienstleistungszentrum), die in den Bataillonen integrierte Truppenverwaltung und das zur Betreuung tätige Personal der Heimbetriebe. Darüber hinaus haben in der Kaserne auch der „Arbeitskreis Panzergrenadierbataillon 313 Varel e.V.“ sowie Reservistinnen und Reservisten eine militärische Heimat finden können.
03.06.1995: Die Urkunden zur Patenschaft zwischen dem Fallschirmjägerbataillon 313 aus Varel und dem 3. Bataljon Parachutisten aus Tielen / Belgien wurden in Tielen in Anwesenheit des belgischen Kronprinzen Phillippe ausgetauscht.
Die o.a. Angaben sind zu großen Teilen aus folgenden Unterlagen entnommen:
- Buch „200 Jahre Garnison Varel“
Hrsg.: Heimatverein Varel e.V., 2011
Verlag: Hermann Lüers, 26441 Jever
ISBN: 978-3-9813621-7-6 - Vareler Heimathefte, Chronik des Flugplatzes Friedrichsfeld, Heft 14
Hrsg.: Heimatverein Varel e.V., 2002
ISBN: 3-9807784-1-X