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Börse
Die im Jahr 1812 vom Bremer Architekten Polzin im Empirestil errichtete Börse diente anfangs als Clubhaus Vareler Gewerbetreibender und Kaufleute, die unter anderem am blühenden Handel mit England partizipierten. Im zu einem Saal umgebauten Obergeschoss versammelte sich die Vareler Freimaurerloge unter der Bezeichnung "Wilhelm zum silbernen Kreuz", benannt nach dem Vareler Grafen Wilhelm Gustav Friedrich von Bentinck.
Der sich mit dem blühenden Handel ausweitende Wohlstand der Vareler Bürger führte zur Errichtung zahlreicher Bauten, wie beispielsweise am Neumarkt. Auch ein Clubhaus wurde unerlässlich und fand an dieser Stelle Platz. Es war sogar mit einer Kruggerechtigkeit ausgestattet. Mitglieder der 1810 gegründeten Freimaurerloge waren neben Graf Bentinck seine Hofräte, Kaufleute, Postmeister und zahlreiche Schiffskapitäne. Während der nationalsozialistischen Zeit wurde das Gebäude als "Rathaus II" genutzt und war bis in die sechziger Jahre zusammen mit dem alten Rathaus Sitz der Stadtverwaltung.